Vom Brandhof auf die winterliche Hohe Weichsel

Ein wettertechnischer Traumtag war vorhergesagt, also nutzte ich den letzten Tag vor dem großen Sturm für eine Winterbesteigung der Hohen Weichsel (2.006m).

Start war um kurz nach 7:00 Uhr am Wanderparkplatz beim Brandhof (ca. 980m). Klirrend Kalt war es als ich mich entlang der Forststraße auf den Weg zu meinem ersten Ziel, der Graualm machte. Der erste Wegteil war noch problemlos mit den Wanderschuhen zu begehen, nach einer halben Stunde wurde der Schnee aber mehr und so kamen meine Schneeschuhe zum Einsatz.

Mein erstes Ziel an diesem Tag

Mit der aufgehenden Sonne im Rücken marschierte ich flott weiter hinauf zur Leitenalm mit dem ehemaligen Schilift und gleich danach weiter zur Graualm (1.502m). In dieser Höhe wurde es dann auch etwas wärmer, der Schnee sowie die Spuren von den Wanderern und Tourengehern vor mir waren jedoch pickelhart gefroren.

Angekommen auf der Graualm

Nach der Graualm kürzte ich den eigentlichen Wanderweg etwas ab, so kam ich direkt zum Beginn des Prinzensteigs. Hier war in den letzten Tagen niemand unterwegs, also war Spurarbeit angesagt. Auch mein Ziel des heutigen Tages rückte immer weiter ins Blickfeld, die Weichsel sieht von dieser Seite wirklich imposant aus.

Mein Ziel ist schon in der Sonne

Bei der Abzweigung Prinzensteig/Seeleiten (1.740m) war ich dann endlich in der Sonne, jedoch frischte auch der Wind ordentlich auf. Nach einer kurzen Pause und dem Beobachten einiger Gämsen in meiner Nähe setzte ich meinen Weg auf der Hochfläche weiter fort. Auch mein Schuhwerk änderte sich, die Schneeschuhe wurden gegen die Grödel getauscht, denn der Wind hat die Hochfläche komplett abgeweht, nur die Schneefelder waren hart gefroren und mit Vorsicht zu genießen.

Weiter geht es auf der Hochfläche

Entlang des Wanderweges ging es vorbei am Mieserkogel bis zum „steinernen Hüttl“ unterhalb des Krautgartenkogel. Hier öffnet sich so richtig das Panorama vom Hochschwab, Ringkamp, Weichsel, und und und. Ein wirklich toller Fotopunkt, noch dazu wenn die Gämsen direkt vor der Felswand der Hohen Weichsel posieren.

Eine Gams setzte sich in Pose

Bis zur Abzweigung zur Hohen Weichsel verliert man jetzt wieder einige Höhenmeter, in der „Niederen Scharte“ zweigt der Weg vom Wanderweg ab und es geht noch einmal einige Meter weiter hinunter. Im Sommer stehen die Chancen gut, hier einige Murmeltiere zu erblicken, heute war von den pelzigen Freunden aber natürlich keiner zu sehen.

Hochschwabpanorama

Einige steile Schneeverwehungen stellten sich mir noch in den Weg, bis ich endlich am letzten Gipfelhang angekommen bin. Hier bieten sich tolle Tiefblicke in die Ringe sowie in das Salzatal. Die letzten Meter waren durch Schneeverwehungen auch noch einmal anstrengend, aber die Mühen wurden mit einem einmaligen Gipfelpanorama belohnt.

Angekommen am Gipfel der Hohen Weichsel

Da der Sturm immer mehr auffrischte, verlegte ich meine Gipfeljause auf einen späteren Zeitpunkt. Trotzdem sind am Gipfel viele Fotos entstanden, das Hochschwabgebiet ist zu dieser Jahreszeit noch beeindruckender als im Sommer.

Traumhaftes Panorama (anklicken zum Vergrößern)

Auch die Fernsicht war grandios, unzählige schneebedeckte Gipfel ragten in den dunkelblauen Himmel, kitschiger geht es fast nicht mehr. Der starke Wind veranlasste mich dann aber doch dazu, meinen Rückweg anzutreten.

Gipfelselfie, eh klar 😉

Der Abstieg erfolgte wieder hinunter in die „Niedere Scharte“, danach wieder hinauf zum Krautgartenkogel und über den vereisten Wanderweg zurück zur Abzweigung Prinzensteig/Seeleiten. Am Weg dorthin habe ich auch noch ein Schneehuhn erblickt, so etwas sieht man auch nicht alle Tage.

Ein Scheehuhn direkt am Weg

Am Beginn des Prinzensteigs habe ich mein Schuhwerk noch einmal geändert, die Schneeschuhe kamen noch einmal zum Einsatz. Beim Abstieg zur Graualm wurden die Wolken langsam mehr und boten durch die tiefstehende Sonne einmalige Lichtspiele.

Tolle Wolkenstimmung

Nachdem ich meine Gipfeljause ja verschoben hatte, machte ich es mir bei der Leitenalm in der Sonne (und windgeschützt) noch einmal gemütlich und genoss noch die traumhafte Gegend ehe ich mich an den Abstieg zurück zum Brandhof machte.

Und hier die Fotos von meiner Wanderung auf die winterliche Hohe Weichsel:

Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:

Distanz: 20,70 km

Höhenunterschied im Aufstieg: 1.100 Hm

Gehzeit inkl. Pausen: 9,0 Stunden

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