Heute stand eine ganz besondere Tour auf unserem Programm. Als Überraschung für Michaela wählte ich den Eisenerzer Reichenstein als Ziel für den heutigen Tag.
Früh aufstehen war angesagt, um 7:30 Uhr starteten wir unsere Wanderung am Parkplatz vom Präbichlerhof (1.260m). Der Parkplatz war um diese Uhrzeit bereits gut mit Autos gefüllt und gemeinsam mit uns machten sich viele andere Wanderer auf den Weg hinauf. Von Anfang an ging es durch dichten Nebel bei drückend schwülen Temperaturen über die Skipiste hinauf.
Ein Stück weiter oben wurde der Nebel dann weniger und so marschierten wir über die nassen und rutschigen Steine weiter zum Rösselhals. Nachdem wir am Grat angekommen sind, konnten wir den ersten Blick hinunter zum Erzberg werden. Michaela war zu dem Zeitpunkt bereits beeindruckt, denn alleine diese Höhe bzw. der Tiefblick war für sie bereits ein Erlebnis.
Am Grat entlang ging es dann bei nur mehr leichtem Nebel weiter bis zur Abzweigung Normalweg oder Stiege. Natürlich wählen wir den Weg über die Stiege, Michaela war aber der Meinung es handelt sich um ein paar Steinstufen, so wirklich vorstellen was vor ihr liegt konnte sie sich das aber nicht. Kurz vor der Stiege war der Nebel dann komplett aufgelöst und wir konnten eine tolle Aussicht zur Hohen Lins und zum Kaiserschild genießen.
Bei der Stiege angekommen wartete dann ein Schneefeld auf uns, dieses war jedoch perfekt geschaufelt und die Überquerung stellte überhaupt kein Problem dar. Dann war es Zeit die berühmte Stiege in Angriff zu nehmen. Michaela fasste allen ihren Mut zusammen und stieg als erste hinauf. Bei der Hälfte überholte ich sie dann und konnte von oben noch ein paar tolle Fotos machen. Erleichtert stand Michaela dann kurze Zeit später am oberen Ende und war zurecht stolz auf ihre Leistung.
Kurz nach der Stiege erblickten wir dann auch schon die Reichensteinhütte und den Gipfel des Eisenerzer Reichenstein. Der letzte Anstieg hat es aber noch einmal in sich, direkt und sehr steil ging es über den „steirischen Weg (wie uns mitgeteilt wurde nennt man den anscheinend so)“ über die teilweise sehr rutschigen Felsen hinauf zum Grat.
Ohne zu viel Zeit zu verlieren gingen wir dann gleich hinauf zum Gipfel (2.165m). Oben angekommen warteten dann schon die Menschenmenge auf uns, der Gipfel war zu diesem Zeitpunkt sehr überlaufen. Wir machten es uns ein Stück neben dem Gipfelkreuz gemütlich und nach 15 Minuten verzogen sich auch die letzten Nebenschwaden und wir wurden mit einer traumhaften Aussicht für die Mühen belohnt. Der obligatorische Eintrag in das Gipfelbuch durfte natürlich auch nicht fehlen und auch für ein paar Fotos blieb noch Zeit.
Der Nebel wurde wieder dichter und so marschierten wir hinüber zur Reichensteinhütte (2.128m). Die Terrasse war fast vollständig besetzt, wir haben aber noch einen Platz gefunden. Bei diesem Andrang war mit einer längeren Wartezeit auf die Getränke zu rechnen, was uns aber absolut nicht gestört hat. Die Bewirtung auf der Hütte war ausgezeichnet und die Zeit verging wie im Fluge.
Nach einem kurzen Blick zum Himmel entschlossen wir uns dann den Abstieg anzutreten. Die Wolkentürme bauten immer weiter auf und wir wollten noch trocken zum Auto kommen. Den Rückweg sind wir über den Normalweg gegangen, über die Stiege wollten nicht mehr hinuntergehen. Kurz unterhalb des Rösslhals fing es aber an zu tröpfeln und ein paar Minuten später zog ein Regenschauer mit Blitz und Donner über den Reichenstein genau in unsere Richtung. Etwas durchnässt erreichten wir aber schließlich unser Auto und machten uns auf den Retourweg über Wildalpen nach Hause.
Michaela war total begeistert von dieser Tour und ich bin wirklich stolz wie toll sie diese Tour bewältigt hat 🙂
Und hier die Fotos von unserer Wanderung auf den Eisenerzer Reichenstein:
Letztes Jahr im Oktober war ich zum ersten Mal am Eisenerzer Reichenstein, damals traf ich Wolfgang und Sammy in der Reichensteinhütte. Hier der Link zum Beitrag: Vom Präbichl auf den Eisenerzer Reichenstein
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 11,00 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 990 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 6,0 Stunden