Ein weiterer Fixpunkt unseres Herbsturlaubs in Kaprun war ein Besuch des Kitzsteinhorns. Mit der Sommercard ist eine einmalige Berg- und Talfahrt gratis, das mussten wir natürlich ausnutzen, und auch das Wetter hätte an diesem Tag nicht besser sein können.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft in Kaprun machten wir uns zeitig in der Früh auf den Weg zur Talstation der Panoramabahn. Ohne uns bei der Kassa anstellen zu müssen ging es mit unseren Karten gleich durch das Drehkreuz hindurch in eine der ersten Gondeln die hinauf gefahren sind.
Die Auffahrt mit der Panoramabahn ging flott, und so erreichten wir nach wenigen Minuten schon unsere erste Zwischenstation. Dort gibt es auch schon das erste Sportgeschäft mit der Möglichkeit, sich Wandergewand wie Hosen, Jacken oder Schuhe auszuleihen?!? Naja, wer es braucht…
Weiter ging es dann mit dem Sessellift „Langwiedbahn“ zum Alpincenter auf ca. 2.400m. Hier hatten wir zum ersten Mal auch schon eine tolle Sicht hinunter in den Ort und auch weiter hinaus nach Zell am See und zu den umliegenden Berge.
Das Alpincenter wurde bei unserem Besuch gerade umgebaut, hier sollen eine neue Gastronomie und weitere Annehmlichkeiten entstehen. Durch das Gebäude hindurch ging es dann zur Talstation der Gipfelbahn die uns zur Bergstation des Kitzsteinhorns bringen sollte.
Nach wenigen Minuten Wartezeit ging es dann auch schon los, zuerst nur wenige Meter über dem Boden, und dann hatten wir plötzlich mehr als 100 Meter Luft unter uns. Die Auffahrt war wirklich spektakulär, auch der Tiefblick auf den Gletscher war von der Gondel aus einmalig.
Bei der Bergstation angekommen mussten wir dann natürlich umgehend zum Fotopoint, dem „Top of Salzburg – 3.029m“, und ein Beweis-Selfie an diesem Touri-Hotspot musste natürlich ebenfalls sein.
„Top of Salzburg“ ist übrigens ein netter Marketing-Schmäh und gemeint ist damit auch das höchstgelegene Ausflugsziel des Bundeslandes, denn das Kitzsteinhorn ist mit seinen 3.203m nicht der höchste Berg Salzburgs, das wäre eigentlich der Großvenediger mit seinen immerhin 3.657m 😉
Bei der Aussichtsplattform trennten sich dann für einige Zeit unsere Wege, denn Sabine machte es sich im Restaurant der Bergstation bei einem Kaffee mit wunderbarem Bergpanorama gemütlich.
Ich hingegen wollte noch etwas weiter hinauf, und so ging es auf dem eigentlich einfachen Klettersteig hinauf zum Gipfel des Kitzsteinhorns.
Der Klettersteig selbst ist technisch nicht wirklich schwierig (es werden auch geführte Touren mit Bergführer angeboten), durch den „Gegenverkehr“ mit oftmals komplett falsch ausgerüsteten Personen am Klettersteig werden manche Stellen aber knifflig. Auch der Steinschlag sollte dort nicht unterschätzt werden und bei meiner Besteigung waren auch mehrere Stellen vereist!
An diesem Tag war aber sehr wenig los, und so standen neben mir nur sechs andere, gut ausgerüstete Bergsteiger am Gipfel des Kitzsteinhorns und genossen die traumhafte Aussicht zum Großen Wiesbachhorn, zum Großglockner, zum Großvenediger, zum Hochkönig, dem Watzmann und und und …
Wenn es auch keine alpinistische Höchstleistung war, so war es doch der erste 3.000er für mich. Auch die Tiefblicke zu den beiden Hochgebirgsstauseen (Wasserfallboden und Mooserboden) war einmalig, für jemanden der so etwas noch nie zuvor live gesehen hat war das wirklich unbeschreiblich.
Nachdem das Gipfelpanorama ausgiebig genossen war, ging es zurück hinunter zur Aussichtsplattform auf der Bergstation. Dort wartete auch Sabine schon, denn wir wollten ja noch durch den Hanna Stollen und die Gipfelwelt 3000 gehen.
Der Eingang des Stollens befindet sich direkt in der Bergstation, im Stollen selbst sind sehr viele interessante Stationen zur Geologie, zur Klimaveränderung, der Geschichte des Bergbaus und allem was sonst noch dazugehört errichtet worden. Eine wirklich sehr gelungene Ausstellung die hier geschaffen wurde!
Am anderen Ende des Stollens wurde dann natürlich auch der kleine Skywalk besucht, und viele Fotos des nahen Gletschers und des einmaligen Panoramas landeten auf der Kamera.
Am frühen Nachmittag ging es dann mit der Gipfelbahn zurück hinunter zum Alpincenter, im Restaurant „Gletschermühle“ stärkten wir uns dann bei richtig gutem Essen auf der Terrasse mit Blick hinauf zum Gipfel.
Anschließend sind wir mit dem Sessellift und der Panoramabahn zurück hinunter zur Talstation in Kaprun gefahren.
Der Tag war perfekt ausgenutzt und wir waren am Abend richtig erschöpft. Mit der Sommercard muss man unbedingt auf das Kitzsteinhorn hinauffahren, auch ohne Besteigung des Gipfels wird einem dort oben nicht langweilig.
Und hier die Fotos von unserem Ausflug auf das Kitzsteinhorn inkl. Gipfelaufstieg:
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 1,00 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 170 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 1,0 Stunden