Schaufelwand (SG I+) und Ebenstein von Winterhöh

Der erste Herbsturlaubstag wurde perfekt genutzt um endlich auf die Schaufelwand (2.012m) und auf den Ebenstein (2.123m) zu gehen. Eigentlich wäre ja jeder Gipfel für sich schon eine eigene Tour wert, da die Anstiege aber so lang sind wollte ich beide in einem „aufwischen“ besuchen.

Wie schon bei meinen letzten „Hochschwab Nord“ Wanderungen ging es früh los, Start war um 5:15 Uhr in Winterhöh, mit der Stirnlampe bewaffnet machte ich mich auf den Weg vom Ausgangspunkt am Parkplatz über das Antonikreuz zum Kreuzpfäder, danach weiter über den Schafwald zur Jagdhütte und dann über den Sommerweg zum Schafhalssattel. Die beeindruckenden Blicke zum Brandstein entschädigen für den langwierigen Aufstieg.

Sonnenaufgang am Brandstein

Am Schafhalssattel angekommen ging es dann unmarkiert hinauf zu meinem ersten Ziel des Tages, der Schaufelwand. Die Wegfindung war nicht immer eindeutig, hin und wieder erblickte ich Steinmänner, aber die meiste Zeit ging es einfach nur geradeaus nach oben.

Vereinzelte Steinmänner

Wichtig war es aber, die richtigen Latschengassen zu finden, denn nicht jeder Weg führt durch die Latschenfelder hindurch, aber mit ein wenig Gespür für das Gelände wurde der erste Teil ohne Probleme gemeistert.

Blick hinauf

Etwas später war dann ein großes Schotterfeld zu überqueren und anschließend ging es über ein leichtes Schrofengelände weiter aufwärts, am Fuß des darauf folgenden Schotterfeldes machte ich dann meine erste Pause an diesem Tag, bis dort hin waren es immerhin schon über 1.000hm die ich in den Beinen hatte.

Hier geht es mittig hinauf

Nach der kurzen Rast folgte dann der mühsame Aufstieg durch das Schotterfeld (zwei Schritte vor, einer zurück), ehe es über eine schöne Hochebene weiter zum beginn der interessanten Passagen ging.

Der imposante Aufbau der Schaufelwand

Eine etwas schmalere Stelle wurde rasch überwunden, danach ging es in leichter Kletterei hinauf zum Beginn des Westgrad (SG I+).

Erster Blick zum Gipfelkreuz, aber dieser täuscht

Dieser Anstieg ist auf keinen Fall zu unterschätzen, er ist nicht schwierig, es finden sich immer wieder Griffe und Tritte, aber der Grad ist doch sehr ausgesetzt, hier auszurutschen wäre mit Sicherheit fatal.

Die Kletterei beginnt

Bis zum Gipfelkreuz sind zwei schwierige Passagen zu bewältigen, beide können aber in Aufstiegsrichtung rechts umgangen werden, so habe ich es zumindest gemacht da mir diese Variante alleine sicherer erschienen ist.

Das markante Felsenfenster

Von den Kletterpassagen selbst gibt es wenige Fotos, und auch ein schnelles Foto beim Gipfelkreuz musste genügen, denn hier hat man definitiv anderes zu tun als sich Gedanken über schöne Fotos zu machen.

Ein wunderschönes Kreuz

Wieder zurück in „sicherem Gelände“ hatte ich dann die Entscheidung gefällt, weiter auf den Ebenstein zu gehen. Das bedeutete nämlich einen Abstieg über 400hm hinunter zum Spitzboden, um danach wieder über 500hm auf den Ebenstein aufzusteigen.

Blick hinunter zum Abstiegsweg

Der Abstieg verlief natürlich wesentlich schneller, die Schotterfelder wurden in wenigen Minuten abwärts befahren, und danach wurde auch schon der Spitzboden durchwandert.

Hier geht es weiter, hinauf zur Zumach

Am Weg zur Zumach beginnt der Weg dann steiler zu werden, und oben angekommen zweigt dann der Weg zum Ebenstein durch eine Latschengasse ab.

Der steile Anstieg zum Ebenstein

Die Sonne stand schon hoch um diese Uhrzeit, und so wurde es ein schweißtreibender Aufstieg hinauf zum Ebenstein. Der Weg hinauf ist nicht schwierig, nur der letzte Abschnitt ist mit einem Drahtseil versichert, das ist bei Nässe bestimmt von Vorteil, ansonsten wird das nicht benötigt.

Das Gipfelkreuz am Ebenstein

Beim Gipfelkreuz wurde dann eine erste, ausgiebige Pause gemacht, da sich aber immer mehr Wanderer dort eingefunden haben bin ich anschließend noch hinüber zum höchsten Punkt des Ebenstein, und damit zum richtigen Gipfel gewandert.

Blick zum eigentlichen Gipfel zurück hinüber zum großen Gipfelkreuz

Dort war es wesentlich ruhiger, und die Ausblicke zum Grießstein, zum Brandstein und zur bereits bestiegenen Schaufelwand waren beeindruckend.

Blick über die Schaufelwand zum Brandstein

Nach einer sehr kurzweiligen Unterhaltung mit einer (unbekannten) Dame aus Trofaiach machte ich mich dann an den Abstieg vom Ebenstein, natürlich durfte der Besuch des kleinen Ebensteins (1.943m) aber nicht fehlen.

Blick zum kleinen Ebenstein

Danach ging es zurück hinunter zum Spitzboden und natürlich wieder mit dem Brandstein im Blickfeld weiter zum Schafhalssattel.

Über den Spitzboden hinüber

Von dort dann auf bekannten Wegen zurück zur Jagdhütte, durch den Schafwald und den imposanten Felswänden des Grießsteins zum Kreuzpfäder.

Blick von Siebensee zum Grießstein

Von dort dann entlang des Wanderweges gemütlich, mit vielen Eindrücken im Kopf, aber nach diesem langen Tag doch erschöpft zurück nach Winterhöh zum Parkplatz.

Und hier die Fotos von der Wanderung auf die Schaufelwand und Ebenstein:

Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:

Distanz: 28,30 km

Höhenunterschied im Aufstieg: 1.790 Hm

Gehzeit inkl. Pausen: 10,5 Stunden

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