Eigentlich wäre heute der Hochschwab am Plan gewesen, bei den Menschenmengen vor dem Gipfel hab ich meine Pläne dann aber ganz schnell geändert und bin stattdessen auf den Ringkamp (2.153m) gewandert.
Los ging es wie üblich um 5:00 Uhr am Wanderparkplatz in Seewiesen. Begleitet von einer tollen Wolkenstimmung ging es durch das Seetal hinein zum Lettanger und durch den Bösen Wald hinauf zur Florlhütte.
Das Franzosenkreuz war schnell erreicht und über den Reitsteig war ich dann nach auch rasch am Fölzsattel angekommen. Die Schneefelder sind bereits alle geschmolzen, so war heute auch der Ochsensteig hinüber zur Voitsthalerhütte kein Problem mehr. Kurz vor der Voitsthalerhütte machten es sich einige junge Steinböcke direkt neben dem Wanderweg gemütlich.
In der Morgensonne ging es dann weiter durch die obere Dullwitz der imposanten Hochschwab Südwand entgegen. Auch hier sind nur noch wenige kleine Schneefelder, die Hitze der letzten Woche hat den Schnee ordentlich schmelzen lassen.
Über den Graf-Meran-Steig ging es anschließend hinauf zum Rotgangboden, dort konnte ich zum ersten Mal an diesem Tag den Gipfel des Hochschwabs genauer erblicken, und das was ich dort sah ließ mich meinen Plan dort hinauf zu gehen schnell verwerfen. Ein Wanderer hinter dem anderen, aufgefädelt wie eine Perlenkette stiegen auf den Gipfel hinauf.
Also musste eine Alternative her, der Ringkamp bot sich förmlich an, denn dort war ich bis jetzt noch nicht. Bei der Abzweigung am Rotgangboden nahm ich also den Weg zum Weihbrunnkessel, und kurz danach begann der unmarkierte Anstieg auf den Ringkamp.
Vorher machte ich aber noch eine kleine Pause und beobachtete die Wanderer im Ochsenreichkar, auch hier war einiges los. Der Weg auf den Ringkamp ist spärlich mit Steinmännern markiert, die Wegfindung hinauf ist aber eigentlich kein Problem.
Am Grat angekommen pfiff mir dann der Sturm um die Ohren und es wurde merklich kälter. Also raus mit den Handschuhen und der Haube und am Grat entlang über den Westgipfel hinüber zum Ostgipfel des Ringkamp (2.153m).
Ich machte nur eine kurze Pause, denn der Sturm war nicht wirklich angenehm, dafür war ich aber völlig alleine am Gipfel. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch war auch schon wieder 5 Tage alt, oft wird der Ringkamp also nicht besucht, obwohl er ein wunderschöner Aussichtsgipfel ist mit tollen blicken hinunter in die Ringe.
Der Abstieg erfolgte dann Direttissima hinunter ins Ochsenreichkar. Ein Schneefeld bot sich regelrecht an um mit den Bergschuhen eine kleine Abfahrt zu wagen.
Von Ochsenreichkar führte anschließend der Weg in der Mittagshitze über den Jägermaiersteig durch das Kühreichkar zurück zur Voitsthalerhütte. Von dort ging es dann durch das Voitsthalergassl und die untere Dullwitz zurück zum Franzosenkreuz und danach wieder zurück durch das endlose Seetal zum Ausgangspunkt.
Fazit: Eine schöne Rundwanderung abseits der Menschenmassen im zentralen Hochschwabgebiet. Der Ringkamp wird anscheinend wirklich unterschätzt, die Tiefblicke in die Ringe sind wirklich imposant!
Und hier die Fotos von meiner Rundwanderung auf den Ringkamp:
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 23,20 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 1.350 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 7,5 Stunden