Hochweichsel – Ein wunderbarer Aussichtsberg

Heute haben wir unseren ersten 2000er in diesem Jahr erklommen, die Hochweichsel (2.006m) war schon lange ein Ziel von uns.

Da wir gestern bei einer Geburtstagsfeier eingeladen waren und es natürlich etwas später wurde als gedacht, sind wir heute auch erst relativ spät am Seebergsattel (1.253m) gestartet. Um 10:30 Uhr ging es also los und wir machten uns auf den Weg auf die Seeleiten. Zuerst gemütlich durch den Seebergwald hinauf zur ehemaligen Bergstation des Schleppliftes und dann dahinter auf immer steiler werdendem Weg in Richtung Gipfel. Die Seeleiten ist ja bekannt für ihre Steilheit und den schwierigen Steig, und zu dieser Uhrzeit kamen wir natürlich voll in die Mittagssonne. Anfangs war es durch den leichten Wind noch sehr angenehm, im letzten Drittel des Aufstiegs brannte die Sonne aber doch schon sehr gegen den Hang, und uns somit auf den Rücken.

Steig auf die Seeleiten
Steig auf die Seeleiten

Nach dem mühsamen und kräftezehrenden Aufstieg sind wir aber schließlich auf der Seeleiten (1.734m) angekommen. Zum Gipfelkreuz sind wir aber nicht hinüber gegangen, dieses haben wir zur rechten Seite stehen gelassen und sind direkt auf dem Steig weiter in Richtung Mieserkogel. Bevor wir unseren Weg aber fortgesetzt haben, wurde erst einmal zwischen den Latschen eine kurze Pause eingelegt und die Aussicht auf die umliegenden Gipfel genossen.

Jede Pause hat aber einmal ein Ende, und so machten wir uns auf den Weg weiter zur Hochweichsel. Zuerst ging es von der Staritzen hinunter zur Abzweigung auf den Prinzensteig, um anschließend wieder bergauf in Richtung Mieserkogel zu gehen. Das Gelände verläuft auf diesem Weg ständig auf und ab, so kommen doch sehr viele Gegensteigungen zusammen. Kurz nach dem Mieserkogel konnten wir dann endlich einen ersten Blick zur Hochweichsel erhaschen. Sabine meinte beim Anblick nur ganz trocken aber doch irgendwie süß: „Bist du jetzt komplett deppert, do soi ma heute nu auffi gehen?!?“ 🙂

Die Hochweichsel in Sicht
Die Hochweichsel in Sicht

Einen Motivationskuss später haben wir unseren Weg aber dann doch fortgesetzt und sind direkt am Grat mit einer tollen Aussicht entlang weiter in Richtung Krautgartenkogel und Steinernes Hüttl. Auch die erste Gams konnten wir sichten und kurz darauf auch noch einen Steinbock, Sabine war natürlich wieder total begeistert und so kam auch die Motivation zum erklimmen der Hochweichsel wieder zurück. Am gesamten Weg konnten wir auch immer wieder die Blumenwiesen bewundern, angefangen von Enzian, Petergstamm, und und und. Alles duftete herrlich, so macht das wandern gleich noch mehr Spass.

In der Niederen Scharte angekommen folgen wir dann dem Wegweiser an der Abzweigung zur Hochweichsel. Durch einige Schneefelder hindurch und an den Murmeltierhöhlen entlang standen wir dann am letzten Anstieg zur Hochweichsel. Leider konnten wir kein Murmerl erblicken, aber sie waren da, denn gepfiffen wurde ordentlich! Am Weg zum Gipfel konnten wir noch einen wunderbaren Blick hinunter in den oberen und unteren Ring, in die Höll und auch nach Weichselboden genießen. Auch der Rücken der Hochweichsel war ein einziges Blumenmeer, man musste richtig aufpassen wo man hinsteigt damit man die Blumen nicht zertrampelt.

Blumenwiese
Blumenwiese

Nach dem letzten Anstieg standen wir dann endlich am Gipfel der Hochweichsel und haben die Aussicht und das Panorama ausgiebig genossen. Die Fernsicht war gar nicht einmal so schlecht und so konnten wir einige Gipfel auf denen wir schon gestanden sind aus einer anderen Perspektive bewundern. Am Gipfel haben wir uns dann dazu entschlossen, den Rückweg nicht mehr über die steile Seeleiten hinunter, sondern über den Prinzensteig zur Graualm und weiter zum Brandhof anzutreten. Nach einem kurzen Telefonat hat sich Heidi dann bereit erklärt, uns mit dem Auto beim Brandhof abzuholen und auf den Seebergsattel zurückzubringen. Der Weg hinunter über den Gamssteig wäre auch keine Alternative gewesen, der Zustand des Steigs sah von oben wirklich schlecht aus und wir wollen nichts riskieren.

Der Rückweg gestaltete sich dann schon wesentlich angenehmer, die Sonne brannte nicht mehr so stark aber für einen ordentlichen Sonnenbrand hat es trotzdem gereicht 🙂 Bis zur Abzweigung zum Prinzensteig verlief der Weg identisch mit unserem Aufstiegsweg, ständig auf und ab bis zur Abzweigung, der Weg über den Prinzensteig führt dann praktisch einmal um die Staritzen herum bis zum Brandhof. Der Steig selbst ist wesentlich einfacher zu gehen und auch bei weitem nicht so steil wie auf der Seeleiten, bis zur Graualm geht es lange durch Latschengassen, ehe man dann anschließend auf einer Straße weitergeht.

Blick zurück zum Prinzensteig
Blick zurück zum Prinzensteig

Der Brunnen kurz nach der Graualm war dann auch schon sehr willkommen, obwohl wir eigentlich genug Wasservorräte mitgenommen haben, schmeckt das kalte Quellwasser nach einer anstrengenden Wanderung einfach am besten. Bis zum Brandhof (1.080m) ging es dann über Straßen und kurzen Waldwegen gemütlich dahin, die Höhenmeter und auch die Strecke haben wir zum Schluss schon in den Beinen gemerkt.

Alles in allem aber eine wunderbare und empfehlenswerte Wanderung bei bestem Wetter auf einen richtig interessanten Aussichtsberg in der Hochschwabgruppe. Sabine hat mich heute auch überrascht, denn Sie hat heute auch immerhin das erste Mal überhaupt über 1.100hm bei der Hitze mit den ganzen Gegensteigungen gemeistert, Gratulation an dieser Stelle! Übrigens war auch der Hochschwabgipfel auf unserem Weg immer wieder zu sehen, diesen wollen wir heuer wahrscheinlich als Abschlusstour im Herbst auch noch in Angriff nehmen.

Und hier noch alle Fotos von unserer Tour auf die Hochweichsel:

 

Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:

Distanz: 18,00 km

Höhenunterschied im Aufstieg: 1.130 Hm

Gehzeit inkl. Pausen: 9,0 Stunden

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