Einmal im Jahr steht der Hochschwab am Programm, heuer wählte ich den mir noch unbekannten Aufstieg vom Norden aus.
Los ging es an diesem Tag um 5:00 Uhr in dichtem Nebel beim Parkplatz vor dem Volksheim in Weichselboden (ca. 670m). Zuerst wurde die Salza über zwei Brücken überquert, anschließend geht es entlang einer Forststraße zur Bromerleiten. Ab dort wird die Straße immer wieder über kurze Steige durch den Wald und über Wiesen abgekürzt.
Weiter führt ein Steig dann durch die Weichselleiten hinauf bis zur wunderschön gelegenen, aber leider unbewirtschafteten Edelbodenalm (1.344m). Hier zeigte sich auch zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne und es wurde jetzt schon sehr heiß.
Nach einer kurzen Pause machte ich mich dann auf die Suche nach dem unmarkierten Steig zum Gschöderer Kar. Eine halbe Stunde irrte ich im Wald herum bis ich den Steig endlich gefunden habe, ab hier war es dann kein großes Problem mehr auf dem Steig zu bleiben, Steinmänner und gelegentliche rote Punkte wiesen den Weg hinauf in das Kar.
Im Gschöderer Kar selbst konnte ich Unmengen an Gämsen entdecken, ca. 70 Stück konnte ich zählen. Da dieser Weg so selten begangen wird fühlen sich die Gämsen hier so wichtig wohl. Der Weg durch das Kar ist wirklich beeindruckend, die Gegend erinnert schon fast an Kanada.
Kurz vor dem Schiestlhaus hörte ich auf einmal einen Pfiff und entdeckte eine kleine Gruppe Murmeltiere die in der Sonne ihren Spaß hatten.
Nun folgen die letzten Meter hinauf bis zum Schiestlhaus und zum Gipfel des Hochschwabs (2.277m). Oben angekommen herrschte bestes Bergwetter, kein Wind und Sonne pur. Auch die Fernsicht war an diesem Tag wirklich gut, so sah man im Westen bereits die Vorboten der angesagten Gewitter. Wie man es vom Hochschwab kennt, ging es dann auch relativ rasch bis sich die Quellwolken aufbauten.
Nach einer kleinen Gipfelrast beschloss ich also den Rückweg anzutreten um noch vor dem Regen zurück im Tal zu sein. Zurück ging es zuerst wieder bis zum Schiestlhaus und dann über den Normalweg bis zur Abzweigung zum Graf-Meran-Steig. Von dort dann weiter zum Weihbrunnkessel mit dem imposanten Blick in das Ochsenreichkar und anschließend hinunter in die Samstatt.
Hier wurde das Wetter dann auch schlagartig schlechter, der Ringkamp hing bereits in den Wolken und auch am Gipfel des Hochschwabs kündigte sich der vorhergesagte Regen bereits an. Am Weg hinunter begegnete ich dann noch zwei weitere Wanderer, diese überholte ich dann vor den großen Schuttfeld in der Samstatt.
Kurz vor der Edelbodenalm erwischte mich dann auch der Regen und so stellte ich mich bei der Hütte kurz unter um den Regen abzuwarten. Nach wenigen Minuten war der Regen dann auch schon wieder vorbei und so machte ich mich vorsichtig auf den Weg zurück hinunter über die Weichselleiten. Durch den Regen war der Weg sehr rutschig geworden, aufpassen war angesagt, aber ich freute mich schon auf etwas das ich im Aufstieg schon entdeckt hatte.
„Beim Wasserl“ nennt sich die Quelle neben der Straße, und dort sich auch Getränke eingekühlt. Das eiskalte Bier habe ich mir an diesem Tag schon verdient, schließlich lag noch der lange Weg über die Forststraße zurück nach Weichselboden vor mir.
Leicht durchnässt aber glücklich erreichte ich schließlich den Parkplatz. Die Nordseite des Hochschwabs ist wirklich interessant, einsam und sehenswert, ein zweites Mal werde ich mir den langen Weg von dort hinauf aber voraussichtlich nicht mehr antun.
Und hier die Fotos von meiner Wanderung auf den Hochschwab von Weichselboden:
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 21,20 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 1.740 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 8,0 Stunden
Servus, toller Bericht!
Sag, bis zur Edelbodenalm ists mitn Radl sicher verboten, oder?
Und gibts einen Tipp wie ich den Weg ins Gschöderer Kar gut finden kann? Oder ist er von oben für den Rückweg leichter zu finden?
Schöne Grüße
Hannes
Servus Hannes, das stimmt, mit dem Fahrrad darf man nicht zur Edelbodenalm fahren, am Beginn der Forststraße in Weichselboden steht schon das Fahrverbotsschild. Den Weg in das Gschöderer Kar habe ich damals auch ein wenig suchen müssen, mit einer guten Karte oder einem vorher gezeichneten GPS Track ist er bestimmt leichter zu finden, so wirklich einen Tipp habe ich auch nicht, da er relativ unscheinbar im Wald beginnt. Für den Rückweg findest du den Weg von oben leichter da er eindeutiger vom markieren Weg nach dem Schiestlhaus abzweigt. Ich würde dir auch empfehlen über die Samstatt hinauf zu gehen und durch das Gschöderer Kar hinunter. Lg Tom