Anstrengende Wanderung von der Seeberg Passhöhe durch das Bruchtal und den Gamssteig auf die Hohe Weichsel, anschließend zurück zur Seeleiten und hinunter zur Seeberg Passhöhe.
Langsam beginnt auch bei uns die Wandersaison 2018, deshalb wollte ich an diesem Tag den Weg auf die Hohe Weichsel durch das Bruchtal und den Gamssteig versuchen. Von unten betrachtet sah das Bruchtal schon relativ schneefrei aus, das sollte sich allerdings als nicht ganz Wahr herausstellen. Los ging es am Seeberg Pass (1.246m) zuerst durch den Wald bis zur ersten Querung der Forststraße. Dieser folgend geht es weiter bis zum Ende der Straße, ab dort beginnt dann der punktierte Weg durch den Wald zum Bruchtal und zum Gamssteig.
Kurz nach dem Wald wurde es dann schon etwas ungemütlicher zu gehen. Alte Schnee- und Gerölllawinen müssen überquert werden. In dem steilen Gelände ist auf den hart gefrorenen Schneefeldern Vorsicht geboten. Nachdem ich diese Passagen überwunden habe, schaute ich das von Schneefeldern durchzogene Bruchtal hinauf und legte mir einen Plan zurecht, improvisieren war angesagt. Gut das ich meine Grödel eingepackt habe, denn ohne die wäre es sehr schwierig bis unmöglich geworden die extrem rutschigen alten Schneefelder in dem steilen Gelände zu überqueren. Also die Grödel angelegt und hinauf ging es unter ständiger Beobachtung der zahlreichen Gämsen über den Steig bis zur Ausstiegsstelle zwischen Mieserkogel und Krautgartenkogel (ca. 1.890m).
Nach dem sehr anstrengen Aufstieg entschloss ich mich spontan auf die Hohe Weichsel (2.006m) zu gehen, diese stand heute eigentlich gar nicht auf meinem Plan. Aber wenn man schon mal in der Nähe ist sollte man den Gipfel auf keinen Fall auslassen, und so war der erste 2000er in diesem Jahr nicht mehr weit entfernt. Nach einer kurzen Verschnaufpause machte ich mich dann also auf den Weg zwischen Krautgartenkogel und Höllstein entlang in die Niedere Scharte. Die Wege auf der Hochfläche sind bereits fast vollständig schneefrei, erst ab der Abzweigung zur Hohen Weichsel waren wieder einige Schneefelder zu überqueren. Durch einen kleinen Umweg am Weg zum Gipfel konnte ich das tolle Panorama des Ringkamps sowie die Ringe genießen. Die Fernsicht war trotz des Saharastaubes gewaltig, selbst das Gipfelkreuz des Hochschwabs konnte man mit freien Augen erkennen.
Auf der Hohen Weichsel angekommen genoss ich den Ausblick und gönnte mir eine Stärkung. Das Wetter war traumhaft, kein Wind, angenehme Temperaturen und dazu strahlender Sonnenschein ließen mich den Gipfelsieg so richtig genießen. Nach der ausgiebigen Rast machte ich mich dann auf direktem Weg hinunter über ein Schneefeld auf zu meinem zweiten Ziel des heutigen Tages, die Seeleiten (1.734m).
Auf dem Weg über die Hochfläche hinüber zur Aflenzer Staritzen waren immer wieder Gämsen zu erblicken, an diesem Tag zählte ich insgesamt über 40 Stück. Nachdem auch die letzten Schneefelder und Wechten überquert waren, kam ich auf dem Gipfel der Seeleiten an. Bis hierher sind mir fünf andere Wanderer entgegengekommen, für das Hochschwabgebiet sehr sehr wenig. Auch am Gipfel der Seeleiten war ich komplett alleine, und so machte ich eine letzte kurze Pause bevor es wieder hinunter zum Seeberg Pass ging.
Der erste 2000er in diesem Jahr ist also geschafft, viele weitere werden hoffentlich folgen 🙂
Und hier die Fotos von meiner Tour auf die Hohe Weichsel und die Seeleiten:
Sabine und ich machten die Tour in einer anderen Variante auch schon im Juni 2017, hier gibt es den Eintrag dazu: https://www.fluch.net/w/hochweichsel-ein-wunderbarer-aussichtsberg/
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 15,60 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 1.030 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 7,0 Stunden