Lange schon wollte Sabine durch die Bärenschützklamm gehen, also nutzen wir das heiße Wetter für die kühle Klammwanderung. Der Hochlantsch (1.720m) war eigentlich gar nicht geplant, aber wenn man schon mal da ist nimmt man den Gipfel natürlich auch mit 🙂 Die Fotos stammen dieses mal vom Handy, leider hatte ich die Speicherkarte für die Kamera zuhause vergessen 😀
Heiß sollte es an diesem Tag werden, also machten wir uns um 7:30 Uhr mit dem Auto auf den Weg zum Parkplatz nach Mixnitz (460m) um der Hitze zu entfliehen und durch die Bärenschützklamm zu gehen. Wir waren bei weitem nicht die ersten auf dem Parkplatz, und so wie es sich herausstellte auch nicht die letzten.
Los ging es also hinein in die Bärenschützklamm, zuerst über einen breiten Weg, anschließend über eine steile Schotterstraße bis zur Kassa (€ 3,50 Eintritt sind absolut gerechtfertigt). Es dauert nicht lange, bis man zum ersten mal Bekanntschaft mit einer der insgesamt 164 Leitern und Stege macht, man gewöhnt sich aber schnell an die Sprossen und passt die Schritte dementsprechend an.
Nachdem es ganz gemütlich los geht, werden die Stege und Leitern allmählich immer steiler, für Menschen mit Höhenangst ist diese Wanderung auf keinen Fall zu empfehlen. Manchmal geht es schon sehr hoch über die Schluchten und Wasserfälle, wenn man das nicht gewohnt ist hat man hier keinen Spaß.
Im mittleren Teil der Bärenschützklamm befinden sich die sogenannten „6 hohe Leitern“, diese haben es wirklich in sich. Leider war es mir nicht möglich hier ein paar Fotos zu machen, denn ein paar Wanderkollegen hinter mir hatten es so eilig durch die Klamm zu gehen, das mir vor lauter drängeln und nörgeln nichts anders übrig blieb, als meinen Weg schnell fortzusetzen damit die Herrschaften ja keine Zeit verlieren und weitergehen können! Überholen ist auf den schmalen Steigen und Leitern nicht überall möglich, und wenn man beim durchwandern einer schönen Klamm schon so einen Stress hat das man nicht einmal den Anblick der Wasserfälle und der Schluchten genießen will, dann sollte man meiner Meinung nach besser gleich zuhause bleiben! Am Ende der Klamm haben wir die Herrschaften dann übrigens wieder gesehen, wie sie total erschöpft in der Wiese gelegen sind…)
Genug über die anderen geschimpft, wir lassen uns unsere gute Laune niemals nehmen und sind durch die Klamm weiter bis zum Ausstieg gegangen. 2500 Stufen hatten wir hinter uns, als wir zur „Jausenstation Guter Hirte“ (1.209m) gekommen sind. Hier haben wir uns ein ordentliches vorgezogenes Mittagessen gegönnt denn eigentlich wäre die Tour hier zu Ende gewesen, aber der Wegweiser zum Hochlantsch hat es mir irgendwie angetan. Jetzt musste nur noch Sabine dazu überredet werden, und siehe da, mit dem Versprechen beim nächsten Gasthaus einen guten Kaffee zu bekommen machten wir uns auf den Weg.
Weiter ging es zuerst über einen breiten Weg und einer Schotterstraße bei drückender Hitze in Richtung Schüsserlbrunn zum „Gasthof Steirischer Jokl“ (1.398m). Dort angekommen habe ich dann mein Versprechen eingelöst und Sabine hat ihren Kaffee und einen Topfenstrudel auf der komplett überfüllten Terrasse „genossen“. Langsam wurde mir dann klar was mir den ganzen Tag schon nicht ganz gepasst hat, ich schaute durch die Menschenmenge und dann ist es mir eingeschossen: Wir waren auf der Touristen-Hochburg oder besser gesagt am Touristen-Hochberg unterwegs, überall nur „Wanderer“ mit Flip-Flops, Designer-Shirts und strahlend weißen Turnschuhen! Egal…
Die Rechnung war bezahlt, wir machten uns also auf den Weg zum Gipfel des Hochlantsch (1.720m). Bereits von unten konnten wir an die 30 Personen am Gipfel zählen, da wussten wir schon es wird eng werden da oben. Über den komplett niedergetrampelten Waldboden ging es hinauf zum Gipfelkreuz. Die Menschenmengen die sich hier bewegen gehen einfach Kreuz und Quer durch den Wald hinauf, ohne Rücksicht auf irgendwas, der Boden besteht auf 20 Meter Breite nur mehr aus Wurzeln, ausgetretenen Steinen und rutschiger Erde (perfekt geeignet für die weißen Turnschuhe 😀 )
Am Gipfel angekommen waren wir dann wider Erwarten fast alleine beim Kreuz, so konnten wir ein paar Minuten lang die schöne Aussicht und die Ruhe genießen. Nach einer kurzen Rast machten wir uns dann wieder auf den Rückweg, zuerst zurück zum „Gasthof Steirischer Jokl“ und dann weiter zur „Jausenstation Guter Hirte“.
Da die „Jausenstation Guter Hirte“ bereits am Vormittag wesentlich einladender wirkte, machten wir dort noch einmal eine kurze Rast um dann nicht mehr durch die Klamm, sondern über den normalen Wanderweg unsere Tour nach Mixnitz fortzusetzen. Keine 30 Minuten nach der Jausenstation hat es dann begonnen wie aus Kübeln zu schütten und auch das Gewitter mitsamt Hagel ließ nicht lange auf sich warten. Also, Regenschutz angezogen und gemütlich und vorsichtig über die rutschigen Steine bergab weitergegangen. Auch in der letzten Stunde unserer Tour haben uns noch mindestens 20 Menschen überholt, nicht jedoch weil sie Stress hatten, sie hatten alle zusammen keinen Regenschutz dabei und sind nass bis auf die Haut den rutschigen Weg hinunter zum Parkplatz gerannt. Uns war es egal, wir hatten trotzdem gute Laune und die lassen wir uns auch von nichts und niemanden nehmen 🙂
Fazit: Die Bärenschützklamm werden wir bestimmt noch einmal unter der Woche besuchen, der Hochlantsch fällt aber in die Kategorie „Einmal und nie wieder“.
Und hier die Handyfotos von unserer Tour durch die Bärenschützklamm und auf den Hochlantsch:
Und hier noch ein paar Details zu dieser Tour:
Distanz: 18,00 km
Höhenunterschied im Aufstieg: 1.740 Hm
Gehzeit inkl. Pausen: 8,0 Stunden